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09.11.2016 | Blog Mehr Wissen aus Content Delivery Portalen schöpfen

Content Delivery Portale stellen unter anderem Informationen zu Vetriebsaktivitäten oder Produktionsprozessen zur Verfügung. Manuel Brunner erklärt, wie Nutzer durch die Anbindung an eine professionelle Enterprise Search Lösung noch mehr aus ihnen herausholen können.
Wie Enterprise Search Lösungen Content Delivery Portale sinnvoll ergänzen können

Der Begriff „Content Delivery Portal“ (CDP) ist noch recht jung. Geprägt hat ihn Prof. Dr. Wolfgang Ziegler, Leiter des Instituts für Informations- und Content-Management (I4ICM) der Steinbeis Transferzentren GmbH an der Hochschule Karlsruhe. Ähnlich wie ein CMS, ECM oder DCM stellt ein CDP Inhalte zur Verfügung und ist oftmals auch mit einer Navigationsstruktur und einer internen Suche ausgestattet. Nutzer können sich über ein CDP Informationen zu Vertriebsaktivitäten, Produktionsprozessen oder Serviceeinsätzen holen.

In vielen Fällen muss ein CDP die Inhalte jedoch nicht mehr einfach nur managen, sondern präsentieren. In der Praxis liegen die Daten aber meist nur unstrukturiert vor, weshalb sie durch die Standardsuche oftmals nur schwer zu finden sind. Neue Technologien wie Smart Devices stellen außerdem neue Anforderungen an die Art und Weise der Präsentation der Daten. Nutzer wollen Informationen nicht mehr nur abrufen, sondern proaktiv und interaktiv präsentiert bekommen. Durch Google Now, Siri oder Cortana sind Anwender außerdem an die natürlichsprachige Suche von ihren Smartphones her gewöhnt.  

Von der Enterprise Search zur Insight Engine

Eine professionelle Enterprise Search Lösung stellt Inhalte schnell im Kontext der Anfrage zur Verfügung.  Durch spezielle linguistische Module werden selbst Tippfehler bei der Suche berücksichtigt und auch dann die richtigen Ergebnisse angezeigt, wenn der Nutzer den Begriff falsch schreibt. Die Enterprise Search Lösung ist auch in der Lage, Dokumente nach Dateiformaten zu filtern und Mehrwortbegriffe zu erkennen. Dank einer großen Anzahl an Konnektoren lassen sich außerdem an die Suchlösung auch andere Systeme wie E-Mailprogramme oder Netzlaufwerke anbinden. Der nächste Schritt wäre, wenn die Lösung dem Nutzer nun proaktiv themenrelevante Ergebnisse auflistet ohne dass der Anwender gezielt danach suchen muss. Der Analyst Gartner spricht von einer Entwicklung von der Enterprise Search Lösung hin zur Insight Engine.  

In der Praxis kann das folgendermaßen funktionieren: Ein Elektroniker wird in eine Fleischerei bestellt, um eine defekte Waage zu reparieren. Mit der Technologie der Insight Engine bekommt der Elektroniker schon beim Betreten des Geschäfts die richtige Reparaturanleitung per Push auf sein Mobile Device geliefert.

Die Geolokalisation „weiß“, dass er sich in der Baumstraße 3 in Neuburg befindet. Das CRM „weiß“, dass es sich dabei um den Bestandskunden Fleischerei Maier handelt. Die defekte Waage übermittelt dem mobilen Endgerät den Fehlercode und die intelligente Suche muss nur noch die relevanten Faktoren zusammenfügen und kann in dem Moment auch die relevante Information „proaktiv“ liefern.

Vorteil: Anbindung an viele Datenquellen

Ein umfassendes Tagging ist für eine Enterprise Search Lösung unerlässlich. Der Taggingservice reichert überall dort Metadaten an, wo Content entsteht und unterstützt dabei beliebige Systeme wie DMS, Wikis oder Mail. Nur wenn ich die Information, wie beispielsweise eine Serviceanleitung zu einem bestimmten Produkt, auch mit dem Produkt verbunden habe, kann mir der Service auch die Serviceanleitung proaktiv auf mein Smart Device schicken.

Die Anbindung an möglichst viele Datenquellen ist von entscheidender Bedeutung. So werden mittels Tagging (Named Entity Recognition) aus Dokumenten weitere Stammdaten ermittelt und zum Beispiel Adressdaten, Kundennummern, Auftragsnummern, Rechnungsnummern, Produktdaten oder Orte aus dem Text extrahiert und als zusätzliche Metadaten in den Index übernommen.

Nichts ist frustrierender für den Servicetechniker, als wenn er bereits den Fehler im Gerät aufgrund eines Fehlercodes einschränken konnte, dann aber eine 235-seitige Betriebsanleitung als Treffer zurückgeliefert bekommt, ohne dass der Kontext seines Errorcodes für ihn im Treffer ersichtlich ist.

Hilfreich ist sicherlich die kurze Textvorschau im sogenannten Snippet des Treffers. Viel wichtiger ist aber in dem ihm bekannten Dokument anzuzeigen, auf welchen Seiten seine Suchbegriffe stehen und auch gleich an die richtige Stelle zu springen. Wir nennen das Matching Pages. Wenn man eine Vorschau des Dokuments öffnet, sieht man auf einen Blick, auf welcher Seite der Suchbegriff auftaucht. So bleibt der Kontext der Information direkt in der dem Anwender bekannten Struktur.

All diese Funktionalitäten lassen sich mit dem iFinder 5 elastic abbilden. Erfahren Sie hier mehr zum Produkt.

Mehr zum Thema Content Delivery Portale und Enterprise Search Lösungen erfahren Sie außerdem auf der Tekom-Jahrestagung in Stuttgart. Am Donnerstag, den 10. November 2016, halte ich dazu einen Workshop von 15.30-16.15 Uhr in Plenum 2. Ich freue mich auf Ihren Besuch und auf Ihre Fragen.

Der Autor

Manuel Brunner
Partner & Key Account Manager
Manuel Brunner arbeitet seit 2008 bei IntraFind und ist absoluter Enthusiast beim Thema Suchtechnologien. Aus seiner mehrjährigen Erfahrung als Leiter des Teams Professional Services weiß er genau, wie man mit Unternehmen und Behörden partnerschaftlich erfolgreiche Search-Projekte umsetzt. Seit 2016 betreut er den Partner Channel und kümmert sich vertrieblich um Key Accounts.
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Manuel Brunner